HOMMAGE an den Wagen 3
Als ab 01.10.1904 die elektrische Kleinbahn von Alt-Rahlstedt bis Volksdorf ihren Betrieb aufnahm und ab 09.05.1907 bis Wohldorf verlängert wurde,  war das die erste Verbindung der zu Hamburg gehörenden sogenannten "Walddörfer" Volksdorf und Ohlstedt / Wohldorf, nachdem 1897 die Planung einer Straßenbahn über Sasel in die Walddörfer nicht zustande kam. Zwar musste man erst die Eisenbahn in Rahlstedt erreichen, wenn man nach Hamburg wollte - aber immerhin. Die rote Linie auf der Skizze zeigt den Verlauf dieser Bahn. Schwarz ist die Eisenbahnstrecke Hamburg - Lübeck eingetragen.

Erst als durch die Hochbahn die Verbindung über Farmsen und Barmbek geschaffen wurde, verlor diese Strecke Anfang der 1920-er Jahre mehr und mehr ihre Verkehrsbedeutung. Die Hochbahn-Strecke ist in der Skizze blau eingetragen. Von Volksdorf bis Ohlstedt lagen beide Strecken nebeneinander. Von Ohlstedt bis Wohldorf fuhr bis 1961 ein Straßenbahnwagen als Ersatz der Kleinbahn bis Wohldorf

Von den Fahrzeugen dieser Bahn stand ein Beiwagen schon seit Jahren im Lokschuppen des VVM in Aumühle. Ein Triebwagen stand in Volksdorf in der Nähe des U-Bahn-Bahnhofes (siehe 1. Photo).  Dieser Triebwagen (Nummer 3) wurde am 04.04.2009 dann per Lastwagen nach Aumühle in die Obhut des VVM gegeben, so dass dort wieder ein vollständiges Gespann zu besichtigen ist. Am 13.04.2009 stand der Wagen noch außerhalb des Schuppens. Er wird aber geschützt innerhalb des Lokschuppens aufgestellt werden. Die folgenden Photos wurden am Ostermontag, dem 13.04.2009 auf dem VVM-Gelände in Aumühle gemacht.

Wagen 3 noch in Volksdorf stehend (Dank an Marcus Schomacker für Überlassung dieses Photos für diese Web-Seite)

Im Gegensatz zur Hamburger Straßenbahn mit den Rollenstromabnehmern nach dem System Sprague hatten diese Wagen einen Lyrabügel. Beim Richtungswechsel klappte der Bügel einfach um, dabei wurde der Fahrdraht etwas hochgedrückt.

Der Fahrschalter ebenso simpel wie beim Wagen 656 der SEG von 1894

Detail Türgriff - das ist noch solide Handwerksarbeit - und leichte Jugendstilanklänge

Ein Blick in das Innere des Triebwagens - ebenso Längsbänke wie beim Wagen 656 der Straßenbahn

Der doppelstöckige Beiwagen - etwas dunkel stehend im Hintergrund des Lokschuppens. Langfristig ist in Aumühle ein Fahrbetrieb geplant - vielleicht noch nicht gleich mit Fahrdraht, aber immerhin. So um 250 Meter Strecke ständen zur Verfügung.

Interessant ist sicher ein Vergleich mit dem Wagen 656 der SEG (Straßen-Eisenbahn Gesellschaft) von 1894, der ebenfalls in Obhut des VVM ist - allerdings in Schönberg bei Kiel. Jenen Wagen sehen sie auf dieser Webseite unter "Hommage an den Wagen 656"

Wer diesen Wagen sehr hübsch findet oder so wichtig als technisches Denkmal, dass er sich an dessen Restaurierung beteiligen möchte, ist vom VVM gern dazu eingeladen, sich zu melden.

 

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