1983 - 25 Jahre Schnellbahnbau

So bezeichnete die Baubehörde 1983 ihre Broschüre, in der sie eine Leistungsbilanz der nach dem Zweiten Weltkrieg in Hamburg erstellten Schnellbahnstrecken zog. Daneben wollte man aber auch auf die Zukunft verweisen und zeigte die weiteren Planungen im Hochbahnnetz auf. Hier finden wir blau gestrichelt die Strecke von Hagenbecks Tierpark bis Niendorf-Nord (inzwischen realisiert) und ebenfalls blau gestrichelt und realisiert die Strecke zum Mümmelmannsberg. 

Was dort in rot gestrichelt eingezeichnet ist, harrt allerdings seit fast 40 Jahren (2022) noch immer der Realisierung. Seit Jahrzehnten ist in Hamburg der U-Bahnbau praktisch zum Erliegen gekommen - nur ein paar kosmetische Erweiterungen in den Außenbezirken verschönern die Statistik. Gebaut wurde allerdings quasi im "Hau-ruck"-Verfahren eine niemals länger geplante und in dieser Form als verkehrstechnisch problematisch zu betrachtende Linie zur Hafen-City mit dem weiten haltestellenlosem Bogen durch die südliche Neustadt.

Im Gegensatz zur Planung 1973 ist der Alsterhalbring 1983 leider als Querverbindung entfallen. Primär ist die "alte" U4 zu sehen von Osdorfer Born über Lurup - Ottensen - Altona - Winterhude zur City-Nord (Sengelmannstr). Die Niendorfer Strecke endet Siemersplatz und nach Bramfeld und Sasel soll es Dehnhaide abzweigend über Steilshoop gehen. Der Flächennutzungsplan von 1997 weicht davon nur insoweit ab, als dass er auch eine Abzweigung von Billstedt nach Glinde vorsieht.

In der gleichen Broschüre ist die Bramfelder Strecke noch einmal im Detail vorgestellt. Statt wie im Hauptplan nördlich von Dehnhaide vom RING abzuzweigen, ist hier allerdings die Verzweigung nördlich von Barmbek im Zuge der Walddörfer-Schleife vorgesehen. Bei der Kreuzung mit der Fuhlsbüttler Str. sollte keine Haltestelle entstehen, sondern erst beim Schwalbenplatz. Das durch viele blaue Punkte als dicht besiedelte Gebiet hervorgehobene Steilshoop wäre nur im Zentrum angeschlossen. Die Bramfelder Chaussee wäre nördlich der Kirche erreicht und an der Heukoppel endete diese geplante Linie etwas unvermittelt in der Prairie. Eine Biegung nach Norden in den Siedlungsschwerpunkt von Bramfeld sollte vermieden werden - aus Kostengründen? Eine Verlängerung nach Sasel wie auf dem Hauptplan ist nicht mehr dargestellt, da dieser Streckenabschnitt die erste Phase der Realisierung umfassen sollte.

Hier wäre natürlich eine Trasse wie der "Metro"bus [7] zum Borchertring und dann eine Weiterführung zum Bramfelder Dorfplatz von der Menge der blauen Punkte her ergiebiger gewesen. Wurde wohl irgendwann bemerkt. Inzwischen hat sich die Sache insofern geändert, dass die Strecke die Haltestelle weiter nördlich am Bramfelder Dorfplatz erhält und nicht von der U3 bei Dehnhaide kommt, sondern von der U1 bei Sengelmannstraße. Allerdings bleibt es in Steilshoop bei der einen Haltestelle.